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Kommunikationsverantwortliche aus 27 EU-Staaten zu Gast in Hannover

EU-weites Netzwerk INFORM EU trifft sich zum ersten Mal in Deutschland


Das Bild zeigt eine große Gruppe winkender Menschen hinter zwei EU-Flaggen in einem Saal.   Bildrechte: Helge Krückeberg
Family photo des INFORM EU Netzwerkstreffens 2024 in Hannover

Mehr als 330 Kommunikationsverantwortliche trafen sich vom 27. bis 29. Mai 2024 im Hannover Congress Centrum. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission begrüßte das Land Niedersachsen Kommunikationsfachleute der verschiedenen EU-Fonds, darunter der EFRE und der ESF+, aus allen Mitgliedsstaaten der EU zum INFORM EU Plenary Meeting in der Landeshauptstadt. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit der Frage, wie die Arbeit der EU sichtbarer und transparenter gemacht werden kann. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Thema „Communicating results“ (dt. „Ergebnisse kommunizieren“). Wichtiger Bestandteil des Programms waren auch Besuche und Präsentationen von insgesamt 21 EU-geförderten Projekten.


  Bildrechte: Helge Krückeberg
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Niedersachsens Europaministerin Osigus und Generaldirektorin Sukova zum Auftakt

„Dieses Treffen bedeutet mir viel. Denn die Kommunikation von Verwaltungen und Regierungen ist vielleicht so wichtig wie nie zuvor in der Geschichte der EU. Wir müssen noch klarer machen, was wir warum tun und was es bewirkt“, sagte Europaministerin Wiebke Osigus bei ihrer Begrüßung. Hass, Hetze und Falschinformationen dürften nicht dazu führen, dass „wir uns auseinandertreiben oder gegeneinander ausspielen lassen“, betonte die Ministerin. „Lassen Sie uns alle gemeinsam weiter daran arbeiten, die Europäische Idee zu fördern und zu verteidigen.“

Andriana Sukova, amtierende Generaldirektorin für Beschäftigung, Soziales und Inklusion der Europäischen Kommission, betonte in ihrer Keynote die Wichtigkeit einer transparenten Kommunikation auch mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni: „Je mehr Menschen wissen, was die EU für ihre Bürgerinnen und Bürger tut, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich an der europäischen Demokratie beteiligen, indem sie zur Wahl gehen. Deshalb ist es wichtig, in Information und Kommunikation zu investieren – es ist auch eine Investition in die Demokratie.“

  Bildrechte: Helge Krückeberg
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Vorteile greifbar machen

In der anschließenden Podiumsdiskussion appellierte der Leiter der niedersächsischen Verwaltungsbehörde Jens Mennecke an die Teilnehmenden wie an die Kommission: „Wir alle müssen in der Öffentlichkeitsarbeit die geförderten Projekte zukünftig stärker als Partner begreifen und weniger als Erfüllende verschiedener Pflichten!“ Dabei brauche es auch bei den Prüfenden mehr Mut zum Fehler und weniger den Wunsch, alles zu 120 Prozent korrekt zu machen. Das Androhen von Sanktionen und von Mittelkürzungen seien „der schlechteste Berater, um Kreativität zu entfalten“, stellte Mennecke unter Zustimmung aus dem Saal fest.

Die Teilnehmenden auf und vor der Bühne waren sich einig darin, dass es gerade in Zeiten von zunehmender EU-Skepsis wichtig ist, das Wirken der EU in der Fläche nicht nur sichtbar zu machen, sondern den Menschen an greifbaren Beispielen zu zeigen, welchen ganz persönlichen Nutzen und Vorteil sie von und durch die Europäische Union haben.

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Wie dies sehr erfolgreich gelingen kann, zeigten acht Teams im freundschaftlichen Wettkampf im Rahmen der „INFORM EUro 2024“: Deutschland, Estland, Schweden, Luxemburg, Italien, Lettland, Belgien und INTERREG „spielten“ in drei Runden den INFORM Euro Champion aus. Nach vielen inspirierenden, mitreißenden und berührenden Beiträgen zu Kommunikationskampagnen und -aktivitäten überzeugte schließlich die Vertreterin Lettlands im Finale gegen INTERREG mit ihrem Shakespeare-Moment „To Vote or Not To Vote“ nicht nur alle Anwesenden, zwischen dem 6. und 9. Juni ihre Stimme bei der Europawahl abzugeben, sondern vor allem mit ihrem mitreißenden kreativen Talent.

Projekte erleben

Die Umsetzung der Europäischen Förderung in Niedersachsen konnten die Teilnehmenden aus ganz Europa am zweiten Tag erleben. Insgesamt 11 Projekttouren führten die Interessierten durch Hannover und in die Region, nach Eschede, Göttingen, Hildesheim, Salzgitter und Wolfsburg. Von der Weiterbildung für weibliche Führungskräfte im Handwerk und der Präventionsarbeit mit jungen Geflüchteten über naturwissenschaftliche Erlebnisräume für Jugendliche und eine Innenstadt, die sich ganz neu aufstellt bis hin zur naturnahen Karpfenzucht und dem CO2-armen Stahl der Zukunft zeigten die besuchten Projekte die Vielfalt der EU-Förderung in Niedersachsen.

Was EU-Förderung in Niedersachsen bewirkt, konnte Ministerin Wiebke Osigus Generaldirektorin Andriana Sukova bereits am Montagnachmittag zeigen: Gemeinsam besuchten sie die Freie Werkstatt in Hildesheim. Das EU-geförderte Bildungsprojekt will sozial- und bildungsbenachteiligten jungen Menschen praktische Erfahrungen und Berufsorientierung bieten. In den Holz- und Metallwerkstätten erhalten die Jugendlichen Einblicke in handwerkliche und technische Berufe. Betreut werden sie dabei von pädagogischen Fachkräften, Handwerkerinnen und Handwerkern, Kunstschaffenden sowie von Studierenden. Das Besondere an der Freien Werkstatt Hildesheim: Die Holz- und Metallwerkstätten, die in der letzten Förderperiode über „Soziale Innovation“ entwickeltet wurden, konnten in der aktuellen Förderperiode den Grundstein für das aktuelle Projekt „Handwerk digital erleben, Berufsorientierung neu denken“ legen, das aus dem Programm „Innovative Bildungsprojekte der beruflichen Erstausbildung“ gefördert wird.

  Bildrechte: MB/Europäische Kommission
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